Loops


vor einer Bilderausstellung stehen das Bariton Saxofon und die Anlage für Live-Loops von Anne Wiemann, sie ist noch nicht auf der Bühne

Es geschah vor 25 Jahren:

Für eine Live-Theatermusik ("Die Tunnelfahrt") kam mir kurzfristig meine Kollegin abhanden.

Da machte ich mich auf die Suche nach einer technischen Alternative und ich hatte Glück, weil just zu dem Zeitpunkt der legendäre "JamMan" von Lexicon auf den Markt kam. Ein Live-Loop-Gerät, das heute zwar längst veraltet ist, aber immer noch Kultstatus genießt.

Ich habe danach viele Arbeiten für die Bühne gemacht - sowohl mit als auch ohne Live-Elektronik. Auch für Filme, bzw. live für Stummfilme.


Dieses Video vermittelt einen kleinen Eindruck, wie die Arbeit mit Loops "funktioniert": 

Nicht zu sprechen - Solo über Marianne von Werefkin (Trailer zu einer älteren Version von Tina Erösova)


Eine frühere Ausstattung für die Live-Loops. Heute spiele ich mit einer kleineren Anlage, siehe Bild oben. Fotos Oliver Tan


Live-Loops sind eine Technik, die es mir erlaubt, mich während des Musizierens selbst aufzunehmen und abzuspielen. So kann ich simultan mit mir selbst mehrstimmig spielen, quasi als Ein-Personen-Band. Die Kommandos dazu gebe ich mit Fußpedalen, schließlich sind meine Hände beschäftigt.

Nach Bedarf verändere ich den Sound dabei auch elektronisch: verfremde, vergrößere, vervielfältige ihn noch zusätzlich. Ich lasse so durch Überlagerung von Klangfarben in Sekundenschnelle ein schillerndes, vielschichtiges, akustisches Bild entstehen. Live und ohne doppelten Boden.

Dabei finden nicht nur meine eigentlichen Instrumente Verwendung, sondern auch meine Stimme, Alltags-Geräusche und nicht zuletzt: der Zufall!


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